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Lauries Crusador xx, bay Hanoverian Stallion by (Welsh Pageant / Square Note [High TopI]), born in 1985, standing approximately 16.3 hands. Hanoverian stallion of the year
2006! In 1997,
another Lauries Crusador son, the handsome chestnut Londonderry (out of a
mare by Warkant) won the Stallion Licensing in Verden. Two years later he
won the Riding Stallion Championship at the Bundeschampionate, and was
reserve champion at the 2001 Bundeschampionate. He is currently competing
on the prestigious Nurnburger Berg Pokal Prix St Georges circuit. Londonderry
Er ist ein Hengst, der Betrachter fesselt, dessen Kinder gelobt werden, sie zu reiten sei wie Ferrari fahren und der Bundeschampions, Körsieger, Olympiateilnehmer und Grand Prix-Sieger vererbt, die Nachwuchsreiter zum Goldenen Reitabzeichen tragen: Der Celler Landbeschäler Lauries Crusador xx gilt zu Recht als einer der besten Vollblüter in der modernen Reitpferdezucht. „Dieser Hengst ist ein Blutlinienbegründer, er hat es geschafft, eine neue dressurbetonte Linie zu entwickeln“, sagt Dr. Jochen Wilkens, Zuchtleiter der Hannoveraner, dem größten Warmblutzuchtverband der Welt. Entdeckt wurde der großrahmige Braune mit dem schönen Abzeichen vom unvergessenen Pferdekenner Maas Johannes Hell. Er holte den 1985 geborenen, auf dem Gestüt Three Ashes Stud in England gezogenen Hengst auf seine Station im holsteinischen Klein-Offenseth. Lauries Crusador xx verließ die Rennbahn als Vierjähriger mit zwei Siegen und einem hervorragenden dritten Platz im Royal Ascot Gold Cup, dem bedeutendsten Steherrennen Großbritanniens. Knapp 20.000 englische Pfund hatte der Hengst auf der Bahn eingelaufen, dann beendete eine Fraktur im Fesselkopf seine Karriere als Rennpferd 1989. Das machte es überhaupt erst möglich, den Hengst zu erwerben. Doch der erste Auftritt vor kritischen Augen entpuppte sich als Enttäuschung: Vor der Holsteiner Körkommission fand Lauries Crusador xx keine Anerkennung. Aber wie es manchmal so ist im Leben, sollte genau diese Entscheidung den Weg des Hengstes in die richtige Bahn weisen. Und so kam es, dass Besuch auf der Hell’schen Station anstand, der im Nachhinein wohl nur als Ruf des Schicksals interpretiert werden kann. Celles Landstallmeister Dr. Burchard Bade hatte bei Hell gerade einen Hengst gepachtet, als der meinte: „Warte, ich habe noch einen.“ Lauries Crusador xx wurde aus der Box geholt und Bade war vom ersten Blick an begeistert: „Das ist ein Exemplar, das nicht alle Tage geboren wird. Ich habe ihn sofort mitgenommen.“ Im selben Jahr, 1990, wurde der Hengst in Celle gekört. Dann begann sie - die große Karriere eines der bedeutendsten Vollbluthengste in der deutschen Warmblutzucht. „Es ging direkt mit Volldampf los“, erinnert sich Bade an die erste Decksaison des neuen Blüters im Landgestüt. Nach einer Saison in Celle wurde der Hengst mit dem Doppelnamen ab 1991 in Landesbrück, gelegen im Landstrich Kehdingen, nicht weit von der Elbe, stationiert. Einer der ersten Züchter, der eine Stute zu „Laurie“, wie er der Kürze wegen meist genannt wird, brachte, war Heinrich von Allwörden. Gleich mit dem zweiten Jahrgang landete er einen Volltreffer: Le Bo wurde geboren, mit Carola Koppelmann bis Grand Prix erfolgreich. „Lauries hat mich sofort gefangen genommen - sein unwahrscheinlicher Typ, seine Ausstrahlung. Jedes Jahr haben wir mehrere Fohlen von ihm bekommen“, erzählt von Allwörden, dessen Stutenstämme sich 14 Generationen zurück verfolgen lassen. Sein Hof liegt nicht weit entfernt von der Station, auf der Lauries seit 1991 ununterbrochen wirkt. Dort ist Fred Müller erster Mann. Und kennt Lauries aus dem Effeff. „Ein hochintelligentes Pferd“, charakterisiert er den Beschäler, „eine Persönlichkeit, ein Hengst, der weiß, wer er ist. Das zeigt sich in seinem ganzen Ausdruck und Habitus. Lauries fühlt ganz genau, wo seine Grenze ist, testet das zwar gerne mal an, nimmt aber sofort wahr, was er darf und was nicht“, erzählt Müller. Bis M-Dressur ist der Hengst ausgebildet und dass er die Eigenschaft, die an seinen Kindern so gelobt wird, selbst verkörpert, weiß Müller aus eigener Erfahrung: „Lauries Crusador ist ein sehr rittiges Pferd.“ „Mehr Mut zum Blut“ oder „Blut ist der Saft, der Wunder schafft“, all das sind markante Forderungen und Sprüche, die zeigen, welch hohe Bedeutung der Vollbluteinsatz in der Zucht hat. Doch einen Vollblüter für die eigene Stute wählen - das wagen nicht viele Züchter. Mit Skepsis stehen sie den meisten Blütern entgegen. Anders bei Lauries. „Er hatte von Beginn an eine volle Deckliste, die nochmal richtig anzog, als die ersten Söhne Furore machten“, berichtet Landstallmeister Dr. Bade. Und was erwartet man von einem Vollblüter, dem seit Jahrhunderten auf Rennleistung gezogenem Pferd in der Warmblutzucht? Das erklärt Zuchtleiter Dr. Wilkens: „Eine Verfeinerung, Veredelung des äußeren Erscheinungsbildes, ein ausdrucksstarkes Gesicht, große Schulterpartie, eine lange Kruppe, ein trockenes Fundament. All das vererbt Lauries Crusador durchschlagend. Dazu kommen Rittigkeit und gute Grundgangarten - nicht unbedingt normal beim Einsatz von Vollblütern.“ Ebenso wenig alltäglich ist die sportliche Bilanz von Lauries-Nachkommen: Nicht nur, dass ihre Lebensgewinnsumme laut Jahrbuch Zucht 2004 knapp 409.000 Euro betrug, sie stehen auch auf internationalen Turnieren und Nachwuchspferde-Championaten im Rampenlicht. 24 gekörte Söhne, 30 S-erfolgreiche Nachkommen, 70 Staatsprämienstuten - alles keine Selbstverständlichkeit eines Beschälers, schon gar nicht eines reinen Blüters. Umso größer die Ausnahmestellung, die Lauries Crusador xx zu Recht inne hat. Der Landbeschäler kann auf eine Abstammung blicken, die es in sich hat im Rennsport: Vater Welsh Pageant xx gewann selbst elf Rennen und verdiente über 53.000 englische Pfund, ehe er als Vererber Nachkommen brachte, die über 340 Rennen gewannen und mehr als zwei Millionen englische Pfund zusammen galoppierten. Lauries Mutter Square Note xx heimste Siege sowohl auf der Flachen wie über Hindernissen ein und brachte fünf siegreiche Rennpferde in der Zucht. Auch ihre weitere mütterliche Abstammung ist bestückt mit Rennsiegern. Doch sogar zur Warmblutzucht lässt sich eine Verbindung herstellen: Square Notes Urgroßmutter Equation xx brachte den Vererber Ecuador xx, der S-Dressurpferde wie Klaus Balkenhols Escorial zeugte und Vater von Hengsten wie Eklatant, Egerländer und Eldorado wurde. Und über Lauries Urgroßvater väterlicherseits lässt sich eine Verbindung herstellen zum Landbeschäler Hill Hawk xx, der mit seiner Tochter Cileste verantwortlich ist für die Parade der gekörten und größtenteils im Sport erfolgreichen Vollbrüder Welt Hit I bis VI. Ein Meisterwerk schuf Lauries mit seinem Sohn Londonderry. „Er weiß, wie schön er ist“, charakterisiert Wolfhard Witte vom Landgestüt Celle den schmucken Fuchs. 1997 wurde er zum Sieger seiner Körung in Verden ausgerufen und für 50.000 Euro von Dr. Bade erworben. Als Fünfjährigen hat Witte den Hengst unter den Sattel bekommen. Zuvor wurde Londonderry unter Peter Achilles strahlender Bundeschampion der vierjährigen Hengste 1999. Nach dem Titel des Vize-Bundeschampions der sechsjährigen Dressurpferde war er bereits siebenjährig S-platziert. „Eine große Persönlichkeit, der genau weiß, in welche Pose er sich stellen muss, um zu wirken“, sei Londonderry, „dabei sehr intelligent, lernwillig, gehfreudig und unheimlich kernig. Manchmal hat er einfach Blödsinn im Kopf, buckelt auch ganz gerne oder legt sein Interesse im Training mehr auf seine Umwelt als die Dressur. Aber sobald der Hengst eingeflochten ist, weiß er, was Sache ist - da hat er mich noch nie im Stich gelassen“, erzählt Witte. Auf dem Turnier-Abreiteplatz kann sogar Wittes vierjährige Tochter Amrei vorne im Sattel Platz nehmen - Ehrensache, dass Londonderry seine Flausen im Kopf dann tapfer unterdrückt. Ein eindrucksvolles Schaubild, das seine herausragende Vererbungsleistung unterstreicht, hatte Londonderry auf den Celler Hengstparaden im Herbst 2004: Fünf Söhne, allesamt von der Hengstleistungsprüfungs- Anstalt in Adelheidsdorf, präsentierten sich unter dem Sattel. Darunter kein Geringerer als der hannoversche Körsieger von 2003, Liberty Gold. 130.000 Euro kostete dieser aus einer Weltmeyer-Mutter gezogene Hengst, der den Erfolg seines Vaters an dessen erster Triumphstätte in Verden genau sechs Jahre später wiederholte. Noch teurer war Locksley, Reservesieger von 2003, der die Gebote bis auf 175.000 Euro in die Höhe schnellen ließ. Den Zuschlag bekam das Landgestüt Celle, ergo lief Locksley auch in Londonderrys Schaubild mit. Doch nicht nur mit herausragenden Hengsten kann Londonderry, dessen erster Fohlenjahrgang im Milleniumsjahr geboren wurde, aufwarten: La Perla heißt seine rappfarbene Tochter, die Holga Finken 2004 zur Bundeschampioness der dreijährigen Reitpferde steuerte. 2001 für 17.000 Mark über die Fohlenauktion gewechselt, gewann die aus einer Weltmeyer-Mutter gezogene Hannoveranerin auch ihre Zuchtstutenprüfung mit Weile: Drei mal vergaben die Richter die Traumnote zehn für Trab, Schritt sowie im Fremdreitertest. La Perla war nicht die einzige Bundeschampionats-Aspirantin, die unter der strahlenden Spätsommer-Sonne 2004 Ehre für ihren Vater einlegte: Bei den vierjährigen Reitpferden wurde der Londonderry-Sohn Liasion zum Vizechamp erkoren und wenig später über die Verdener Elite-Auktion für 65.000 Euro zum Cadre Noir nach Frankreich versteigert. Dr. Bade beschreibt die Zuchtleistung des stark frequentierten Landbeschälers so: „Londonderry vererbt sich sehr typvoll, sehr einheitlich und sicher, er macht bewegungsstarke, chice Pferde mit sehr guter Rittigkeit.“ Präsentiert sich Londonderry mehr als der selbstbewusste Frechdachs, zeigt sich sein väterlicher Halbbruder Longchamp eher als Sensibelchen. Der aus einer Eisenherz I-Mutter gezogene Braune, ebenfalls Celler Landbeschäler, weist eine Karriere nach Maß auf: Dreijährig Vize-Bundeschampion, vierjährig dritter in Warendorf, sechsjährig fünfter, siebenjährig zweifacher S-Dressur-Sieger. Ihn hat Wolfhard Witte seit neun Jahren unter den Sattel - er war der erste Landbeschäler, den er im Sport vorgestellt hat. Mit dem Hengst hat er eine besondere Nummer einstudiert: „Meine Tochter hat herausgefunden, dass Longchamp auf ein Kitzeln unterm Maul seine Zunge herausstreckt. Wenn Führungen durchs Landgestüt stattfinden, machen wir das und wenn dann jemand behauptet, der Hengst hätte einen Zungenfehler, sag ich: Er zeigt einfach nur direkt, ob er jemanden mag oder nicht.“ Trotzdem der Hengst vom Naturell her eher zarter besaitet ist als Londonderry, kein lautes Wort hören mag und am liebsten nur warm abgespritzt wird, kann Witte viele Gemeinsamkeiten, die sich durch Lauries Vererbung wie ein roter Faden zieht, feststellen: „Beide sind sehr kernige, gehfreudige und arbeitseifrige Pferde, die umso besser werden, je heißer draußen die Temperaturen sind.“ Leistungsbereitschaft ist einer der Hauptattribute, die mit Longchamps Vererbung in Verbindung gebracht werden. Und dafür greifen Käufer tief in die Tasche. 75.500 Euro kostete der aus einer Westwall-Mutter gezogene Little sweat, 62.000 Euro war dem Landgestüt Celle 2002 der aus einer Wenzel I-Mutter gezogene Luis Vuitton wert, für 37.500 Euro wechselte der aus einer Lortzing-Mutter gezogene Hengst Long Island 1999 ins brandenburgische Haupt- und Landgestüt Brandenburg: Longchamp-Nachkommen bereicherten mehrfach die Auktionsplätze. Auch auf der noblen Performance Sales International in Ankum entlockte Auktionator Uwe Heckmann den Besuchern stolze Preise für Longchamp-Nachkommen: Im Jahr 2002 war es die aus einer Grand Royal-Mutter stammende Stute Lady Royal, die Käufern aus Schleswig-Holstein 100.000 Euro wert war, ein Jahr später kitzelte Heckmann aus dem Lingener Turnierveranstalter Heinrich Kampmann 173.000 Euro für den Longchamp-Condor M-Sohn Lots of Fun heraus. Was Londonderry für Celle und Hannover, ist Laurentianer für Warendorf und Nordrhein-Westfalen: Ein Zugpferd, das in Sport und Zucht Maßstäbe setzt. Der eine fuchsfarben, der andere braun, beide modern, bewegungsstark, rittig und erfolgreich, der eine Bundeschampion, der andere Weltmeister, beide Väter von Körsiegern und teuren Auktionspferden. Weitsicht bewies Landstallmeisterin Susanne Rimkus, als sie Laurentianer 1996 für 27.500 Euro auf der Körung in Verden erwarb. Der aus einer Grande-Eisenherz I stammende Hengst gewann seine Hengstleistungsprüfung 1997 mit der Maximalnote zehn für die Leistungsbereitschaft und setzte im Jahr 2000 zu einem Paukenschlag an, dessen Echo weit über Deutschlands Grenzen hinaus klang: Unter Michael Farwick wurde er Weltmeister der sechsjährigen Dressurpferde. Ein Jahr später gewann er bereits seine erste S-Dressur, seit 2002 kommen unter der Niederländerin Marlies van Baalen internationale Erfolge dazu. „Laurentianer reiten ist wie Ferrari fahren“, lobt Rimkus den Hengst, „so ehrgeizig und leistungsbereit ist er. Ein ganz fein abgestimmtes Pferd, das immer alles richtig machen will.“ Gleich aus seinem ersten Jahrgang brachte der Hengst drei gekörte Söhne und schon mit dem zweiten ließ er die Fachwelt aufhorchen: 2001 stellten sich in Münster-Handorf sechs der Kommission, fünf wurden gekört, darunter kein Geringerer als der Körsieger Laureus. Als dann die Daten des Jahrbuchs Zucht herauskamen, war die Freude groß im Landgestüt: Laurentianers erste Dreijährigen unterm Sattel heimsten die größte Gewinnsumme aller Altersgenossen mit Premierenjahrgang ein. Das steigert die Begehrlichkeit: Auf 37.000 Euro ließ der ebenfalls Laureus getaufte, aus einer Cantor-Mutter stammende Laurentianer-Sohn die Gebote anlässlich der nordrhein-westfälischen Frühjahrs-Elite-Auktion 2002 klettern. Mit 34.000 Euro nur wenig günstiger war der aus einer Potsdam-Mutter gezogene Lahnstein, der auf der Münsteraner Elite-Herbst-Auktion 2003 unter den Hammer kam. Teuerstes in Münster-Handorf versteigertes Laurentianer-Fohlen war bisher mit 13.000 Euro 1998 Lauritz, der mütterlicherseits aus einer Mon Cheri-Mutter stammte. Und auf der PSI-Auktion 2003 verzauberte die Laurentianer-Schöning- Tochter Liebeszauber kanadische Interessenten so sehr, dass sie 110.000 Euro für sie ausgaben. Siegerhengst Laureus übrigens, der in seinem 30- Tage-Test in Charakter, Leistungsbereitschaft, Temperament und Konstitution Wertnoten von 9,0 und besser erhielt, stammt aus einer Holsteiner Mutter. Mit Loutano hat er einen international erfolgreichen Dressurhengst im Pedigree, Constant war selbst im großen Springsport zu Hause. Laureus verstärkt das nordrheinwestfälische Landgestüt. Sein Vater Laurentianer ist jedoch nicht der einzige „Lauries“ in Warendorf: Laomedon heißt der zweite im Bunde. Aus einer Wittgenstein-Pik Bube-Mutter gezogen trägt der 1996 geborene Hengst ebenfalls den Hannoveraner Brand. „Ein Pferd mit viel Schmelz, das sich unheimlich arbeiten lässt, großes Talent für Piaffe und Passage am langen Zügel beweist und sehr elegante, schöne Typen macht“, beschreibt Rimkus Laomedon. Über diesen Hengst, Laurentianer und dessen Söhne Lafon, Liebeszauber und Laureus repräsentieren insgesamt fünf Vererber die Linie von Lauries Crusador xx in Warendorf. „Für mich ist Lauries Crusador der interessanteste Veredler, den wir momentan in der Zucht haben. Über Jahre hinweg ist er der Vollblüter, der die Zucht geprägt hat. Er gibt gute Reitpferdequalität weiter und macht Pferde, die sich arbeiten lassen und über Bewegungs- Potenzial verfügen“, erklärt Rimkus. Neben den Staatsdienern von Celle - zu dem auch Lancier, sechsfacher Hengstvater und Erzeuger des für 97.500 Euro versteigerten Lanceur zählt - und Warendorf gibt es noch eine ganze Reihe vielversprechender Lauries Crusador-Söhne auf Privatstationen. Beispiel Laudabilis. Über seine Mutter von Warkant-Eiger I eng verwandt zu Londonderry wurde der bewegungsstarke Braune auf seiner Körung 2002 für 33.000 Euro nach Westfalen zugeschlagen. Bereits in seinem 30-Tage- Test 2003 fiel er mit Noten von 9,25 für die Rittigkeit, 9,38 für den Galopp und 9,0 fürs Interieur sowie 8,63 für den Trab auf. „In seiner ersten Saison deckte Laudabilis 227 Stuten, in seiner zweiten 257“, erzählt sein Besitzer Mathieu Beckmann. Franzosen sicherten sich ein Laudabilis-Maurice-Fohlen auf der nordrhein-westfälischen Auktion für 9.500 Euro. 34.000 Euro - das ist der stolze Preis, der auf der Auktion des Klosterhofs Medingen 2004 für ein schickes Hengstfohlen namens Life Power gezahlt wurde. Der Vater des kleinen Hengstes trägt den Namen Laurentio, stammt ab von Lauries Crusador-Wanderbursch IIGrande, erhielt in seinem Veranlagungstest für die Rittigkeit eine 9,5, gewann vierjährig eine Dressurpferdeprüfung der Klasse A mit 9,0, qualifizierte sich als Fünfjähriger bei seinem einzigen Turnierstart direkt zum Bundeschampionat und ist einer der gefragtesten Hengste auf dem Klosterhof. „Total leistungsbereit, sehr schnell lernend, sehr rittig, manchmal etwas frech aber immer händelbar und im Umgang sehr lieb“, dieses Lob über Laurentio kommt aus dem Mund von dessen Reiterin Maike Lühring. Dann ist da noch Louis Heslegard. Der Hannoveraner Hengst ist der erste Nachkomme von Lauries Crusador xx, der den Weg zu den Olympischen Spielen erklommen hat. Louis Heslegard wurde 1994 in Verden gekört und für 20.500 Euro nach Dänemark zugeschlagen. „Dort gewann er mit einer Note Abstand den Dressurindex seiner Leistungsprüfung“, erzählt sein Züchter Johann von der Decken. Unter Fie Christine Skarsoe bis St. Georg erfolgreich, gewann er unter Karin Rehbein mehrere schwere Dressuren und qualifizierte sich als Siebenjähriger für den Nürnberger Burgpokal. Mit Gerda Lehmann dann holte Louis Heslegard Erfolge auf Grand Prix-Niveau und vertrat die griechischen Farben auf den Olympischen Spielen von Athen. Vollbruder Lauries Lavandou ist wie sein Züchter erzählt in schweren Dressuren in Süddeutschland erfolgreich, Vollschwester Loreley brachte mit Dressurgenie Donnerhall den gekörten Hengst Dali X, der in Westfalen deckt. Einer, der in der Auswahl für den Olymp stand, war Lesotho. Mit ihm schaffte Ellen Schulten-Baumer den Sprung in den Olympiakader. Den großrahmigen, aus einer World Cup I-Mutter gezogenen Fuchswallach erwarb Dr. Uwe Schulten-Baumer auf der Verdener Herbst-Auktion 1997 für 25.000 Euro. Unter dessen Stieftochter Ellen sammelt der Hannoveraner beständig Erfolge, siegte 2001 in den Grand Prix-Prüfungen von Bad Salzuflen, Donaueschingen und Stuttgart, war 2002 und 2003 platzierter Weltcup-Finalist, zählte ’03 zum siegreichen Team des Nationenpreises von Mondorf und war 2004 dritter im Grand Prix der „kleinen Tour“ von Aachen. Sechsjährig stand er im Finale des Bundeschampionats, neunjährig wurde Lesotho mit dem Otto Lörke Preis für das beste Nachwuchs-Grand Prix-Pferd geehrt. Auf den ersten Blick gefiel Ellen Schulten- Baumer der Fuchs allerdings nicht. „Der Doktor hat ihn in Verden telefonisch ersteigert. Als er ankam, fand ich ihn nicht so ansehnlich, er war nicht gerade der Hübscheste. Aber das Gefühl unterm Sattel, das war gleich gut.“ Diese Einschätzung ist geblieben. Temperamentsmäßig ganz einfach ist der Wallach übrigens nicht: „Mal ist Lesotho sehr ausgeglichen und ruhig, dann kann er von Null auf 100 explodieren, bocken und toben. Er kann auch ganz genau zwischen Training und Turnier unterscheiden - in einer Prüfung ist er immer hoch motiviert.“ Nicht selten war Lesotho direkter Konkurrent zum ebenfalls fuchsfarbenen, aber mehr vom Vollblut geprägten Wallach Le Bo. Dieses Pferd bildete Carola Koppelmann nicht nur von dreijährig an aus, sie holte auch das Goldene Reitabzeichen mit ihm und schaffte den Sprung zum Grand Prix. „Le Bo ist für mich ein ganz besonderes Pferd, dem ich viel verdanke. Vom ersten Augenblick, als er zweieinhalbjährig in den Ausbildungsstall meiner Eltern kam, habe ich mich in ihn verguckt. Mich hat seine unwahrscheinliche Leistungsbereitschaft überzeugt, er hat immer Lust am Arbeiten, ich könnte ihn theoretisch dreimal am Tag reiten und er hätte immer noch Spaß daran“, beschreibt sie den aus einer Eisenherz-Mutter gezogenen Wallach. Fünfjährig war Le Bo Vizebundeschampion und vierter bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde, ein Jahr später wieder Finalist in Warendorf. Besonders erfolgreich war das Paar im Piaff-Förderpreis, einer Serie für Nachwuchsreiter bis 25 Jahre auf Grand Prix-Niveau. Donaueschingen, Nörten-Hardenberg und Gera waren die Siegstationen 2002, 2003 gewannen Le Bo und Carola Koppelmann alle Prüfungen der Serie bis auf die erste und letzte. Im Finale musste Le Bo dann Lesotho vorüberziehen lassen - damit stammten Sieger und Vize-Champ von Celles Starvererber Lauries Crusador xx. Doch auch der Einstieg in den „großen“ Grand Prix- Sport klappte mühelos: 2004 wurden Koppelmann, die ihre Ausbildung am Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei absolvierte, und Le Bo sechster auf der Deutschen Meisterschaft und holten sich mit dem fünften Platz im Grand Prix Special von Aachen einen schönen Erfolg. Mittlerweile trainiert die 26-Jährige ihr Erfolgspferd mit dem ehemaligen Dressur- Bundestrainer Klaus Balkenhol. Rittigkeit und hervorragende Leistungsbereitschaft - das sind nicht nur Eigenschaften, die die jungen Grand Prix-Reiterinnen Ellen Schulten-Baumer und Carola Koppelmann an ihren Erfolgspferden schätzen, es sind auch die Attribute, die Lauries Crusador xx-Kinder auf den Auktionen begehrenswert macht. Bisher teuerster in Verden versteigerter Sohn war der aus einer Wanderer- Mutter gezogene Laurentius, der anlässlich der Körung 2001 für 92.500 Euro ins Landgestüt Celle wechselte. Jeweils 50.000 Euro kosteten 2001 das Reitpferd Lauritz und der gekörte Hengst Lauries World, beide aus einer World Cup I-Mutter gezogen. Einer, der auch über die Verdener Auktion lief und seinen Weg in die schwere Klasse fand, ist Little Big Man. Gezogen bei Dr. Max Schulz-Stellenfleth, einer der erfolgreichsten Hannoveraner Züchter, kaufte ihn Dr. Jürgen Bösche 1996 für 46.000 Euro. Der aus einer Wendekreis-Mutter gezogene Braune hat die in ihn gesetzte Hoffnung nicht enttäuscht: Unter Falk Rosenbauer siegte er bisher in fünf S, sieben St. Georges- und zehn Intermediaire I und II-Prüfungen, ehe er in den Grand Prix-Sport wuchs. „Ein Pferd, das jeden Tag arbeiten will, das aber gleichzeitig so anhänglich wie ein Hund ist“, so charakterisiert Falk Rosenbauer den Hannoveraner. Siebenjährig war Little Big Man vierter im Nürnberger Burgpokal, achtjährig stand er dort sogar an zweiter Stelle. In jungen Jahren eher ein „Hempfling“, wie es Rosenbauer ausdrückt, startete er sechsjährig auf dem Bundeschampionat. Mittlerweile auf Grand-Prix- Ebene erfolgreich stehen Siege wie in der Kür von Verden 2002 sowie hervorragende Platzierungen auf bedeutenden Turnierplätzen zu Buche. Grand Prix-erfolgreiche Reitpferde, gekörte Hengste fehlen noch die Stuten. 340 eingetragene Zuchstuten waren 2003 im FN-Jahrbuch Zucht verzeichnet. Davon trugen nicht weniger als 70 die Staatsprämie. Die herausragende Klasse der Vererbungskraft ihres Vaters demonstrierte Lady als Siegerin der Stutenschau 1997 in Bedenbostel, Luna im Jahr 2002 als Siegerstute der Ratje-Niebuhr-Schau in Verden. Dass diese Vererbungs- kraft weitergegeben wird, zeigen die Nachkommen, die aus Lauries-Töchtern gezogen werden: So stammte Hannovers Siegerstute von 2002, die Rotspon-Tochter Romanze, aus der La Bostella von Lauries Crusador xx. Noch eines drauf setzte die Weltmeyer-Lauries-Tochter Waitaki, die 2002 in Neustadt/Dosse Bundessiegerstute wurde. Und geradezu selbstverständlich schlagen Lauries- Töchter auch in der Erzeugung gekörter Hengste ein: So brachte Larissa mit Don Bosco den rappfarbenen Don Crusador, der als Landbeschäler in Celle wirkt. Ein Luftikus nennt ihn sein Reiter Wolfhard Witte, denn neben Intelligenz und Lernwillen schummeln sich auch manchmal Flausen in den Kopf des Hengstes. Sechsjährig in Dressurpferdeprüfungen der Klasse M platziert und qualifiziert zum Bundeschampionat überzeugt er durch sein Potenzial. „Das ist ein Hengst, auf dem man angreifen kann. Nichts ist für ihn allerdings langweiliger, als nur brav daher zu gehen“, erzählt Witte. Nach ähnlichem Rezept gezogen ist Dr. Doolittle. Ebenfalls rappfarben, ebenfalls Hannoveraner, ebenfalls aus einer Lauries-Mutter gezogen, als Vater aber direkt Donnerhall im Papier stehend wirkt Dr. Doolittle auf der oldenburgischen Traditionsstation Klatte. Mit einer 9,0 gewann der 1999 geborene Hengst unter Sandra Kötter eine Dressurpferdeprüfung der Klasse L, war 2004 vierter im kleinen Finale des Bundeschampionats. Fielmann schließlich, von Florestan I abstammend, demonstrierte die Qualität einer Lauries-Tochter als Zuchtstute mit seinem Sieg in der Hengstleistungsprüfung von Neustadt/Dosse 2001: 133,78 lautete sein Gesamtergebnis, mit 146,08 führte er auch den Dressurindex an. Ob Enkel, Sohn oder Tochter ist letztlich egal: Wer Lauries Crusador xx im Blut führt, hat beste Anlagen für Rittigkeit und Dressurtalent. Denn dass der Vollblüter diese Eigenschaften dominant vererbt, hat er mehrfach unter Beweis gestellt. 13 Jahre sind seine ältesten Nachkommen erst - da kann noch viel kommen. Mit Sicherheit sogar. Alle Bilder und Texte unterliegen dem Copyright von Bernd Eylers / Hude
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